Meditation und Yoga am Arbeitsplatz – so förderst du das Wohlbefinden deiner Mitarbeitenden und die Produktivität deines Unternehmens

by Sarah Kotysch

Yoga ist mehr als ein Trend: Rund acht Millionen Menschen in Deutschland praktizieren die altindische Tradition ab und zu bis regelmäßig. Die positiven Effekte auf Körper, Geist und Gesundheit sind wissenschaftlich belegt – und ein guter Grund, sich auch als Unternehmen mit Yoga im Büro zu beschäftigen. 

In diesem Artikel beleuchten wir die Vorteile von Yoga am Arbeitsplatz und geben einfache, praktische Tipps, wie du sie im Unternehmen etablieren kannst. Außerdem zeigen wir leichte, entspannende Übungen, mit denen Mitarbeiter:innen Stress abbauen und sofort die positive Wirkung von Yoga spüren können.

Was ist Yoga?

Die ganzheitliche Praxis ist Jahrtausende alt und hat ihren Ursprung in Indien. Die Yoga-Übungen zielen darauf ab, geistige Ruhe, körperliche Gesundheit und spirituelles Wachstum zu fördern. 

Yoga besteht aus unterschiedlichen Komponenten, unter anderem:

  • Asanas: Körperübungen
  • Pranayamas: Atemtechniken
  • Dhyanas: Meditationen
  • Savasanas: Praktiken zur Entspannung

Aber Yoga ist nicht gleich Yoga. Es gibt unterschiedliche Stile – vom klassischen Hatha Yoga über modernes Power Yoga bis hin zum präzisen Iyengar Yoga. Nicht jeder Stil ist für Anfänger:innen geeignet und jeder Stil bringt andere Vorteile mit sich.

Das sagt die Wissenschaft zu Yoga

Eine Meta-Studie der Technischen Universität zeigte, dass kombinierte Yoga-Praktiken Stress reduzieren, für Entspannung sorgen und sogar leichte Depressionen mindern können (für schwere Fälle sollte unbedingt ärztliche Unterstützung gesucht werden).

Die Freie Universität Berlin hat in ihrer Studie „Wirksamkeit einer Iyengar Yogaintervention bei Patienten mit chronischen Nackenschmerzen“ bestätigt, dass regelmäßiges Yoga Nackenschmerzen reduzieren und das allgemeine Wohlbefinden steigern kann.

Ähnliche Erkenntnisse hat die Boston University bezüglich chronischer Rückenschmerzen gewonnen.

Und die Meta-Studie „Effects of yoga on cardiovascular disease risk factors: A systematic review and meta-analysis“ legt nahe, dass Yoga den Blutdruck senkt.

Genug wissenschaftliche Beweise also, um auch über Yoga am Arbeitsplatz nachzudenken. Denn die Übungen bewirken weit mehr als nur die Gesundheit der Mitarbeitenden zu stärken, Rücken und Wirbelsäule zu kräftigen und Stress abzubauen.

Vorteile von Yoga am Arbeitsplatz für Mitarbeitende

Infobox: Vorteile von Yoga am Arbeitsplatz für Mitarbeitende

Niedrigeres Stresslevel

Yoga-Praktiken senken den Stresspegel am Arbeitsplatz und sorgen für Entspannung. Die Atemübungen beruhigen das Nervensystem. Die athletischen Routinen lösen Verspannungen. Und die Meditation bringen Klarheit in Kopf. Insgesamt schüttet der Körper weniger Cortisol (Stresshormon) und mehr Endorphine (Glückshormone) aus. Dadurch machen Mitarbeitende weniger stressbedingte Fehler – und fühlen sich wohler und zufriedener bei der Arbeit.

Bessere Konzentration 

Wenn der Kopf voller Aufgaben ist, fällt klares Denken nicht leicht. Aber genau das brauchen Mitarbeitende, um ihre Aufgaben effizient zu lösen. Wie Yoga bei der Arbeit hilft? Durch die Yoga-Übungen wird das Gehirn besser durchblutet und bekommt mehr Sauerstoff. Das schafft Ruhe im Gedankenchaos und steigert die kognitive Leistung. Mitarbeitende können somit klarer und fokussierter denken, sind produktiver und lösen auch komplexe Aufgaben leichter.  

Gesteigertes Energielevel

Je mehr Arbeit und Belastung, je länger der Tag, desto weniger Energie. Und dann? Passieren Fehler oder Mitarbeiter:innen sind schneller gereizt. Eine Yoga-Routine am Arbeitsplatz verbessert die Durchblutung und bringt mehr Sauerstoff in den Körper. Das entspannt, füllt die Energiereserven auf und Mitarbeitende sind über den gesamten Arbeitstag hinweg leistungsfähiger.

Gesündere Haltung

Wir sind für Bewegung gemacht – und diese fehlt vielen Angestellten, wenn sie den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen. Die Muskeln verkürzen, die Gelenke versteifen, der Rücken schmerzt. Gezielte Dehnung und Yoga-Übungen lösen Verkürzungen, lockern die Gelenke und die Wirbelsäule, und stärken die Muskeln. Deine Mitarbeitenden entwickeln mehr Achtsamkeit für eine gesunde, aufrechte Körperhaltung – und mindern so chronische Rückenschmerzen.

Erholsamer Schlaf

In der Nacht holen wir uns die Energie für den nächsten Tag. Darum ist tiefer und erholsamer Schlaf so wichtig. Die Atemtechniken und entspannenden Übungen von Yoga-Praktiken bringen zur Ruhe, lindern Schlafstörungen, reduzieren Stress – und verbessern so die Schlafqualität. Das hilft der psychischen Gesundheit und wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit aus.

Von all diesen positiven Effekten profitieren auch Unternehmen.

Vorteile von Yoga am Arbeitsplatz für Unternehmen?

Infobox: Vorteile von Yoga am Arbeitsplatz für Unternehmen

Weniger Kosten durch Krankheiten und Fehlzeiten

Nackenschmerzen und Verspannungen, ächzender Rücken und verkrümmte Wirbelsäule – Beschwerden mit den Muskeln oder dem Skelett sind der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen. Das zeigt der DAK Gesundheitsreport 2024. Yoga kann die Gesundheit verbessern – und so das Risiko und die Kosten von chronischen Krankheiten und Fehlzeiten reduzieren.

Höhere Zufriedenheit der Mitarbeitenden

Meditation und Yoga steigern das Employee Wellbeing. Emotional und geistig. Mitarbeiter:innen fühlen sich unterstützt und wertgeschätzt, nicht nur für ihre Arbeitsleistung. Das vertieft die Mitarbeiterbindung, sorgt für eine stabile Unternehmenskultur und spart Kosten im Recruiting und für neue Einarbeitungen.

Mehr Produktivität und höhere Arbeitsqualität

Mitarbeitende, die entspannt an ihre Arbeit gehen, machen weniger stressbedingte Fehler, sind fokussierter und achtsamer im Umgang mit ihren Kolleginnen und Kollegen. Regelmäßiges Yoga kann auch dazu beitragen, schneller Entscheidungen zu treffen und Probleme kreativer zu lösen. Das zahlt direkt auf die Leistung und Wettbewerbsfähigkeit deines Unternehmens ein.

Gesundes Betriebsklima

Gemeinsame Yoga-Sessions im Team entspannen, machen Spaß und vertiefen so die zwischenmenschlichen Beziehungen. Gerade die Achtsamkeitsübungen helfen, sich selbst und andere bewusster wahrzunehmen. So lassen sich Konflikte vermeiden oder leicht und ruhiger auflösen. Es entsteht ein gesundes Arbeitsklima, in dem sich Mitarbeiter:innen wohlfühlen, seltener fehlen und engagiert sind.  

Verbessertes Unternehmensimage

Unternehmen, die zusätzliche Mitarbeitervorteile wie Meditation und Yoga am Arbeitsplatz anbieten, wirken fortschrittlich und mitarbeiterfreundlich. Das ist nicht nur nach innen gut, sondern auch für das Image nach außen, weil neue Talente und Fachkräfte das Unternehmen als attraktiver wahrnehmen.

Wie du eine Yoga-Routine im Unternehmen etablieren kannst, verraten wir dir jetzt.

7 Ideen, um Meditation und Yoga am Arbeitsplatz zu etablieren

Infobox: 7 Ideen, um Yoga und Meditation am Arbeitsplatz zu etablieren

1. Yoga-Kurse im Büro

Wöchentliche Yoga-Routinen im Büro ermöglichen Angestellten, wirkungsvoll mit Stress umzugehen und Kraft zu tanken. Am besten vor der Arbeit, nach der Arbeit oder in der Mittagspause, um die Arbeitszeit nicht zu beeinträchtigen. Die Kurse können zum Beispiel im Konferenzraum stattfinden. 15 Minuten reichen oft schon aus.

2. Raum für Mediation

Für Meditation und Achtsamkeitsübungen bietet sich ein eigener Raum an. Mit leiser Musik und beruhigender Beleuchtung. Vorausgesetzt natürlich, die Räumlichkeiten deines Unternehmens geben das her. Alternativ könnten auch Besprechungsräume für einen bestimmten Zeitrahmen am Tag umfunktioniert werden, damit sich Mitarbeiter:innen zurückziehen und meditieren können.

3. Yoga- und Meditationskurse online

Es gibt inzwischen viele Apps und Onlinekurse für Yoga und Meditation. Diese können Angestellten als Mitarbeiterbenefits zur Verfügung gestellt werden. Damit sie dort meditieren, entspannen und Kraft tanken können, wo es für sie am angenehmsten ist. 

4. Ausrüstung für Yoga bereitstellen

Viele Yoga-Übungen können zwar ohne Zubehör durchgeführt werden, für einige braucht es aber eine Yoga-Matte oder Yoga-Blöcke. Wenn du solche Ausrüstung zur Verfügung stellst, zeigt das auch, wie wichtig dir eine gesundheitsbewusste Arbeitskultur ist. Und du motivierst die Mitarbeiter:innen, einfach mal loszulegen.

5. Workshops mit Yoga-Lehrer:innen

Erfahrene Yoga-Lehrer:innen bringen andere Erfahrungen ein als Apps und Onlinekurse. Sie haben umfangreiches Wissen, können ganz anders motivieren und auf spezielle Bedürfnisse der Mitarbeitenden eingehen. Lade doch mal einen Yoga-Lehrer oder eine Yoga-Lehrerin für einen Workshop ins Büro ein.

6. Atemübungen in Meetings

Warum nicht mal ein längeres Meeting mit einer gemeinsamen Atemübung oder Achtsamkeitspraktik im Büro starten? Das bringt einen klaren Kopf und hilft allen Teilnehmenden, sich zu fokussieren und zu konzentrieren.

7. Yoga- oder Meditationskurse bezuschussen

Wie schon gesagt: Yoga ist nicht gleich Yoga. Meditation ist nicht gleich Meditation. Die einen mögen individuelle Sessions, die anderen sind lieber in der Gruppe aktiv. Die einen sind morgens motiviert, die anderen abends. Mit unserer flexiblen Firmenfitness-Mitgliedschaft deckst du alle Bedürfnisse ab. Mitarbeiter:innen können ganz frei entscheiden, wann und wo sie Yoga praktizieren oder meditieren wollen.

Du möchtest deinem Team sofort effektive Übungen zur Verfügung stellen, die sie als kleine Erholungspause in den Arbeitsalltag einbauen können? Wir zeigen dir ein paar leichte Yoga-Übungen fürs Büro: 

8 einfache Yoga-Übungen am Arbeitsplatz

Infobox: 8 Übungen für Yoga im Büro

Jede dieser Yoga-Praktiken dauert nur wenige Minuten. Sie dehnen Hals und Schultern, Arme und Rücken, und entspannen die Muskulatur und die Wirbelsäule. Komplett ohne Hilfsmittel – bis auf den Bürostuhl zum Sitzen.

1. Übung: Nacken dehnen

  • Setze dich gerade auf einen Stuhl.
  • Lege deine rechte Hand über den Kopf auf die linke Kopfseite und neige deinen Kopf sanft zur rechten Schulter.
  • Bleibe 20 bis 30 Sekunden in dieser Dehnung, dann wechselst du die Seite.
  • Atme tief und entspanne deine Schultern.

2. Übung: Handgelenke dehnen

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl.
  • Strecke den rechten Arm nach vorne, die Handfläche zeigt nach oben.
  • Drücke die Finger deiner rechten Hand mit deiner linken Hand nach unten.
  • Halte Dehnung für 20 bis 30 Sekunden, dann wechselst du die Hände.

3. Übung: Adlerarme

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl.
  • Strecke deine Arme vor dir aus und kreuze den rechten Arm über den linken.
  • Beuge die Ellbogen und führe die Handflächen zusammen.
  • Hebe die Ellbogen und ziehe die Hände von deinem Gesicht weg.
  • Halte die Position für 20 bis 30 Sekunden, dann wechselst du die Arme.

4. Übung: Schultern rollen

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl.
  • Hebe deine Schultern zu den Ohren und rolle sie langsam nach hinten und unten.
  • Nach zehn Wiederholungen änderst du die Richtung.
  • Atme während der Übung tief und gleichmäßig ein.

5. Übung: Katze-Kuh-Dehnung

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl, deine Füße sind flach auf dem Boden.
  • Lege deine Hände auf die Knie.
  • Atme ein, wölbe deinen Rücken nach innen und hebe dein Kinn (Kuh).
  • Atme aus, mach deinen Rücken rund und senke dein Kinn (Katze).
  • Wiederhole die Übung zur Dehnung fünf bis zehn Mal.

6. Übung: Drehung im Sitzen 

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl, die Füße sind flach auf dem Boden.
  • Drehe deinen Oberkörper nach rechts, lege die linke Hand aufs rechte Knie.
  • Halte die Position für 20 bis 30 Sekunden, dann wechselst du die Seite.
  • Atme tief, bleibe gerade in der Wirbelsäule, spüre die Dehnung.

7. Übung: Hüfte dehnen

  • Setze dich gerade auf deinen Stuhl.
  • Lege den rechten Knöchel auf dein linkes Knie.
  • Beuge dich leicht nach vorn.
  • Halte die Position für 20 bis 30 Sekunden, dann wechselst du die Seite.

8. Übung: Vorwärtsbeugen im Stehen

  • Stelle dich gerade neben deinen Stuhl, die Füße sind hüftbreit auseinander.
  • Beuge dich langsam nach vorne und lasse die Arme und den Kopf hängen.
  • Halte die Dehnung für 20 bis 30 Sekunden und atme tief.
  • Richte dich langsam wieder auf.

5 entspannende Übungen für Meditation im Büro

Infobox: 5 Übungen für Meditation im Büro

Diese meditativen Praktiken stärken die mentale Gesundheit, schärfen den Fokus und das Körperbewusstsein, sorgen für positive Energie – und bauen Stress ab. Außerdem fördert das Meditieren die Achtsamkeit. Im Umgang mit sich selbst und mit den Kolleginnen und Kollegen. Die Übungen dauern jeweils nur fünf bis zehn Minuten, also genau richtig für eine kurze Auszeit im Büro. 

1. Meditation: Fokussierte Atmung

  • Setze dich bequem hin, deine Füße sind flach auf dem Boden.
  • Schließe deine Augen, lege deine Hände entspannt auf deine Oberschenkel.
  • Atme tief durch die Nase ein und langsam durch den Mund aus.
  • Konzentriere dich auf deinen Atem.
  • Fühle, wie die Luft ein- und ausströmt.

2. Meditation: Körper scannen

  • Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
  • Wandere gedanklich langsam vom Kopf bis in deine Zehen.
  • Achte auf jede Region und fühle sie, ohne zu urteilen.
  • Bleibe ein paar Sekunden in jeder Region und löse bewusst alle Verspannungen.

3. Meditation: Atmung zählen

  • Setze dich bequem hin und schließe die Augen.
  • Atme tief ein und zähle beim Ausatmen innerlich „eins“.
  • Atme wieder ein und zähle beim Ausatmen „zwei“.
  • Zähle bis „zehn“ und fange wieder bei „eins“ an.

4. Meditation: Visualisieren

  • Setze dich bequem hin und schließe die Augen. 
  • Atme tief ein und aus und stelle dir einen beruhigenden Ort vor. 
  • Visualisiere diesen Ort so detailliert wie möglich, Farben, Düfte und Geräusche. 
  • Bleibe einige Minuten in dieser Vorstellung und genieße die Entspannung.

5. Meditation: Achtsamkeit

  • Setze dich gerade hin, deine Hände liegen entspannt auf den Oberschenkeln.
  • Schließe deine Augen, konzentriere dich auf den Moment. 
  • Nimm Geräusche, Düfte und deinen Empfindungen wahr, ohne zu urteilen.
  • Wenn deine Gedanken abschweifen, konzentriere dich wieder auf den Moment.

Es gibt viele Wege, das Meditieren und Yoga im Büro zu etablieren und in den Alltag deiner Mitarbeiter:innen zu integrieren. Ein paar einfache Übungen und Ansätze kennst du jetzt. Und du weißt, wie Unternehmen davon profitieren. Denn eine gute Mitarbeitergesundheit und ein gesundes Betriebsklima zahlen sich nicht nur für Mitarbeitende aus.

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