Das Betriebsklima bestimmt den Arbeitsalltag im Büro und entscheidet darüber, ob das Team sich am Arbeitsplatz wohl fühlt – oder eben nicht. In diesem Artikel wollen wir näher darauf eingehen, welche Anzeichen auf ein schlechtes Betriebsklima hindeuten und welche Wege es für Arbeitgeber aus der Krise gibt. Denn ein toxisches Arbeitsumfeld kann schwerwiegende Folgen für Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Führungskräfte und das gesamte Unternehmen haben.
Schlechtes Betriebsklima Anzeichen
Ein schlechtes Betriebsklima resultiert häufig aus einem sogenannten toxischen Arbeitsplatz. Darunter versteht man ein Arbeitsumfeld, in dem negative Stimmung beim Arbeiten herrscht und somit das Wohlbefinden der Mitarbeitenden in den Hintergrund rückt. Solche toxischen und negativen Bedingungen im Büro haben schwerwiegende Folgen – sowohl für die Belegschaft, aber auch für den Erfolg eines Unternehmens. Häufig sind Mitarbeitende sich nicht gleich darüber bewusst, dass ihr Unwohlsein, das erhöhte Stresslevel oder die verminderte Produktivität auf ein toxisches Arbeitsumfeld oder schlechtes Betriebsklima bei ihrem Arbeitgeber zurückzuführen sind. Sie suchen dann den Fehler bei sich selbst, obwohl sie häufig keine Schuld tragen. Damit Mitarbeitende und Führungskräfte ein toxisches oder schlechtes Arbeitsklima besser erkennen können, wollen wir uns zunächst die Anzeichen für einen toxischen Arbeitsplatz näher anschauen.
Unstimmigkeiten und Streitereien im Team
In jedem Team gibt es mal Unstimmigkeiten zwischen Kollegen und Kolleginnen. Wie gut der Teamzusammenhalt ist, zeigt sich meist daran, wie diese Meinungsverschiedenheiten gelöst werden. Im Normalfall sollten diese konstruktiv durch regelmäßiges Feedback gelöst werden, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Nicht so, an einem toxischen Arbeitsplatz. Hier versucht jeder seine Meinung zu beharren und die Situation eskaliert häufig durch egoistisches Verhalten. Wenn Konflikte im Arbeitsumfeld also lautstark ausgetragen werden und es keine Möglichkeit zu geben scheint, bei der alle Parteien zufrieden sind, weist das häufig auf ein toxisches, schlechtes Betriebsklima im Job hin.
Geringe Kommunikation
Durch eine regelmäßige Kommunikation auf Augenhöhe entstehen Konflikte oft gar nicht beziehungsweise können schnell aus dem Weg geräumt werden. Wenn diese Kommunikation auf Team- und Unternehmensebene aber nicht funktioniert, fühlen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sich oft nicht ausreichend informiert und die “Gerüchteküche” beginnt zu brodeln. Dieser Flurfunk führt aber häufig zu Fehlinformationen und Unzufriedenheit. Deshalb sollten stets alle Kolleginnen und Kollegen über anstehende Projekte, Neuerungen und Unternehmensziele auf dem Laufenden gehalten werden.
Unmotivierte Mitarbeitende
Auch die mangelnde Motivation der Mitarbeitende kann darauf hinweisen, dass sie sich bei ihrem Arbeitgeber oder in ihrem Job nicht wohlfühlen. Denn wenn Mitarbeiter:innen sich mit dem Unternehmen verbunden fühlen, liegt ihnen der Unternehmenserfolg meist auch am Herzen. Dem ist allerdings nicht so, wenn ein schlechtes Arbeitsklima herrscht. Ein weiterer Grund für scheinbar unmotivierte Mitarbeitende kann aber auch die Überlastung ebendieser sein. Vielleicht wurde ihnen schon zu viel aufgeladen und sie schaffen das Arbeitspensum nicht mehr.
Chaos im Büro
Herrscht zwischen Kolleg:innen ein gutes Verhältnis, ist ein ordentliches Arbeitsumfeld zum Wohlfühlen meist für alle wichtig. Umgekehrt ist es häufig an einem toxischen Arbeitsplatz zu erleben. Frei nach dem Motto “nach mir die Sintflut” lassen Mitarbeitende ihr dreckiges Geschirr in der Spüle stehen, räumen den Tisch nach einer hektischen Mittagspause nur halbherzig auf oder hinterlassen den Meetingraum unordentlich. Ein chaotisches Büro deutet auf eine gleichgültige und gestresste Belegschaft hin und kann somit ein Anzeichen für ein schlechtes Arbeitsklima sein.
Fehlende Wertschätzung
Neben dem eigentlichen Inhalt der Arbeit entscheidet das “gewisse Extra” oft über das Wohlbefinden am Arbeitsplatz. Denn durch Maßnahmen wie ein Frühstücksangebot, Urlaubs- oder Weihnachtsgeld, Mitarbeiterangebote oder ein Budget für Teambuilding Aktivitäten kann die Wertschätzung seitens des Arbeitgebers gut ausgedrückt werden. Fehlen diese gänzlich, fühlen sich die Mitarbeitenden oft ausgebeutet oder ungerecht behandelt.
Druck seitens der Vorgesetzten
Zur fehlenden Wertschätzung kommt in einem toxischen Arbeitsumfeld häufig unangemessener Druck seitens der Führungsetage. Das kann verschiedene Gründe haben: Zu hohes Arbeitsaufkommen für die Anzahl der Mitarbeitenden, falsch gesteckte Unternehmensziele oder die nicht ausreichende Rücksichtnahme auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz. In allen Fällen kann der Druck und das Gefühl der eigenen Arbeit nicht gerecht zu werden, auf Dauer schwerwiegende Folgen für die Belegschaft haben.
Auswirkungen eines toxischen Arbeitsumfeldes
Alle diese Anzeichen deuten auf ein schlechtes Betriebsklima hin. Das hat erhebliche Auswirkungen für beide Seiten – sowohl die Mitarbeiterzufriedenheit als auch der Unternehmenserfolg leiden darunter. Wie immens die Auswirkungen eines schlechten Betriebsklimas sind, sehen wir an folgenden Punkten:
Erhöhtes Stresslevel, Burnout und Depression
Die mangelnde Kommunikation, der Druck seitens der Führungsebene und die mangelnde Wertschätzung für getane Arbeit können nicht nur für ein erhöhtes Stresslevel sorgen, sondern auch gravierende Folgen haben. Burnout und Depression durch eine zu hohe Arbeitsbelastung sind heutzutage keine Seltenheit mehr. Dadurch verlieren Unternehmen nicht nur engagierte Mitarbeitende, sondern ruinieren oft auch ihr Leben oder die angestrebte Karriere.
Hohe Fluktuationsrate unter den Mitarbeitenden
In einem Job, in dem toxisches Arbeitsklima herrscht, arbeitet keiner gerne. Deshalb ist es für betroffene Mitarbeitende naheliegend, sich schon bald nach einem neuen Schritt in ihrer Karriere umzuschauen. Das ist für Unternehmen sowohl mit hohem Aufwand als auch mit immensen Kosten verbunden. Denn sowohl der Rekrutierungsprozess als auch die Einarbeitung von neuen Kollegen und Kolleginnen kostet Zeit und Geld.
Verminderter Output und Projekterfolg
Fühlt die Belegschaft sich nicht mit ihrem Arbeitgeber verbunden, ist die Motivation meist geringer. In stressigen Situationen ist also auch die Bereitschaft, die „Extrameile“ zu gehen, seltener vorhanden. Das kann zur Folge haben, dass gesteckte Ziele nicht nach Zeitplan eingehalten werden können und auch langfristig weniger Output im Job und im gesamten Unternehmen erzielt wird.
Wege hin zu einem positiven Betriebsklima
Wie wir sehen können, ist ein schlechtes Betriebsklima für alle Beteiligten von großem Nachteil. Deshalb sollte ein Arbeitgeber alles daran setzen, den toxischen Arbeitsplatz in einen positiven Arbeitsplatz umzuwandeln. Das ist natürlich nicht von heute auf morgen getan. Es kostet Zeit und Mühe, das toxische Arbeitsklima im Büro zu wandeln. Doch langfristig lohnt es sich allemal. Bei diesem Wandel sind die Mitarbeitenden das A und O. Deshalb sollten Unternehmen sich von egoistischen Angestellten trennen und in faire und offene Mitarbeitende investieren, die die Basis für ein positives Betriebsklima, guten Teamspirit und kollegiales Verhalten legen. Um ein Unternehmen zukünftig attraktiver zu gestalten und das schlechte Betriebsklima hinter sich zu lassen, sollten Unternehmen außerdem eine offene Unternehmenskultur schaffen, in zusätzliche Mitarbeiterbenefits investieren und somit langfristig die Mitarbeiterzufriedenheit steigern. Wie ein solches verbessertes Betriebsklima konkret umgesetzt werden kann, erfährst du in diesem Artikel: Betriebsklima verbessern – 5 Tipps für einen Arbeitsplatz zum Wohlfühlen.
Auch wenn der Weg hin zu einem positiven Betriebsklima nicht von allein kommt, sollten Unternehmen nicht zögern, die ersten Schritte zu gehen. Denn ein positives Arbeitsklima ist für alle Stakeholder entscheidend – für die Zufriedenheit im Job und den Unternehmenserfolg gleichermaßen.