Ob Mitarbeitende sich in einem Unternehmen wohlfühlen und motiviert sind, hängt in den wenigsten Fällen ausschließlich von der Bezahlung ab. Zusätzliche Benefits neben dem Gehalt werden immer wichtiger für ein positives Arbeitsklima und Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber. Besonders beliebt sind hierbei Angebote im Rahmen von Betriebssport beziehungsweise Firmensport, denn ein breites Sportangebot bietet den optimalen Ausgleich zum stressigen Joballtag und fördert den Teamzusammenhalt im Unternehmen. Im Folgenden geben wir einen Überblick über alle wichtigen Fakten zum Thema Betriebssport und zeigen, welche Vorteile die Einführung von Sport für Unternehmen und Mitarbeitende bringt.
Worum handelt es sich bei Betriebssport?
Wenn ein Unternehmen sportliche Aktivitäten im Betrieb anbietet, spricht man von Betriebssport. Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ob Rückengymnastik, Yoga, Tischtennis, Fußball oder ein Firmenlauf – jegliche sportliche Aktivität, die ein Betrieb den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen am Arbeitsplatz oder extern zur Verfügung stellt, kann als Betriebssport bezeichnet werden.
Das Thema Betriebssport hat in Deutschland eine lange Tradition und erfreut sich noch heute großer Beliebtheit. Das ist auch der Tatsache geschuldet, dass sitzende Tätigkeiten den Arbeitsmarkt heutzutage dominieren. Hierfür muss also ein Ausgleich geschaffen werden, wofür sich Sport für Unternehmen optimal eignet.
Was zählt zu Betriebssport?
Traditionellerweise ist Sport für Unternehmen im Rahmen von einem Betriebssportverband oder Betriebssportverein organisiert worden. Diese Organisationen gibt es auch heute noch, doch das Angebot hat sich erweitert. Betriebssport ist kein geschützter Begriff – das heißt, auch andere vom Unternehmen organisierte sportliche Aktivitäten können als Betriebssport, Firmensport oder Firmenfitness bezeichnet werden. So zum Beispiel eine Kooperation mit einem Fitnessstudio oder ein Vertrag bei einem breit aufgestellten Firmenfitness-Anbieter.
Muss Betriebssport am Arbeitsplatz stattfinden?
Da es keine Rechtsgrundlage für das Thema Betriebssport gibt, kann das Angebot von jedem Unternehmen flexibel gestaltet werden. Ob die Bewegung direkt am Arbeitsplatz, in den Räumlichkeiten des Sportanbieters, im Freien oder digital stattfindet, ist von den Gegebenheiten im Unternehmen abhängig. In einem Unternehmen, in dem ein Großteil der Belegschaft im Home-Office arbeitet, ist es natürlich sinnvoll, ein online Sportangebot bereitzustellen. Das gleiche gilt umgekehrt: Wenn Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen häufig vor Ort sind, sollte das Angebot im Büro oder zumindest in der Nähe stattfinden. Im Optimalfall ist das Betriebssport-Angebot breit gefächert und bietet der Belegschaft die flexible Möglichkeit, dort Sport zu machen, wo es für sie am besten passt.
Ist Betriebssport Arbeitszeit?
Eine der Fragen, die sich Personaler:innen und Mitarbeitende im Rahmen der Einführung von Sport im Unternehmen oft stellen: Ist Betriebssport Arbeitszeit?
Die Antwort auf die Frage lautet in den meisten Fällen: Nein. Wenn nicht anders vom Unternehmen definiert, ist Betriebssport keine Arbeitszeit. Sportliche Aktivitäten können zwar während der Arbeitszeit stattfinden, in der Regel muss diese versäumte Arbeit aber von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nachgeholt werden. Wenn Unternehmen allerdings einen zusätzlichen Anreiz für mehr Mitarbeiterbeteiligung setzen wollen, können sie den Mitarbeitenden auch Zeit für Sport und Bewegung während der Arbeitszeit gewähren.
Ist Betriebssport verpflichtend?
Nein, Betriebssport ist für Arbeitnehmer:innen nicht verpflichtend. Jegliche sportliche Aktivität, die vom Unternehmen angeboten wird, findet auf freiwilliger Basis statt – unabhängig davon, ob das Sportangebot vor, während oder nach der regulären Arbeitszeit stattfindet.
Da es sich bei Betriebssport um ein freiwilliges Angebot handelt, ist es umso wichtiger, die Belegschaft von den diversen Vorteilen für ihre Gesundheit zu überzeugen. Denn nur wenn es eine große Mitarbeiterbeteiligung im Unternehmen gibt, können Betriebe und Mitarbeitende von den vielen Vorteilen profitieren.
Ist man beim Betriebssport versichert?
In der Regel sind Mitarbeitende beim Betriebssport versichert. Hierfür gibt es aber einige Anforderungen von den Krankenkassen, damit der Versicherungsschutz greift. Hierzu zählen:
- Regelmäßigkeit: Das Angebot muss regelmäßig, zum Beispiel einmal wöchentlich, stattfinden. Dann besteht Versicherungsschutz.
- Betriebsangehörigkeit: Die Leistungen müssen sich auf die Beschäftigten einer Organisation beschränken. Außenstehende können dementsprechend nicht unter Versicherungsschutz am Sport für Unternehmen teilnehmen.
- Kein Leistungssport: Sobald ein Team auf einen Wettkampf oder ein Turnier hin trainiert, sind die Teilnehmenden nicht mehr versichert.
- Zeitlicher Zusammenhang: Das Sportangebot muss im Zusammenhang mit der versicherten Arbeitszeit stehen. Das heißt, Sport direkt vor, während oder direkt nach der Arbeitszeit ist versichert.
- Ausgleich zum Joballtag: Betriebssport muss den sogenannten Ausgleichscharakter erfüllen. Das heißt, Mitarbeitende müssen beim Sport regelmäßig einen Ausgleich zum Berufsalltag finden – dann ist das Sportangebot versichert.
Betriebssport unterliegt allerdings nicht den Anforderungen des Gesetzes für Arbeitsschutz (§ 1 Arbeitsschutzgesetz), da es sich nicht um eine Tätigkeit bei der Arbeit im Sinne des Arbeitsschutzgesetzes handelt. Es muss also klar zwischen dem Versicherungsschutz der gesetzlichen Unfallversicherung und dem Recht für Arbeitsschutz unterschieden werden.
Ist Betriebssport steuerfrei?
Für Unternehmen ist es sinnvoll, das Betriebssport-Angebot in ein breit gefächertes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) zu integrieren. Denn Maßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung können unter bestimmten Voraussetzungen steuerfrei sein. Als steuerfrei nach § 20b SGB V qualifizieren sich zertifizierte Präventionskurse. Welche Voraussetzungen für eine solche Zertifizierung genau gegeben sein müssen, kann im Leitfaden Prävention vom Verband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV-Spitzenverband) geprüft werden. Sofern eine solche Zertifizierung des Sportangebots gegeben ist, können Arbeitgeber ihrer Belegschaft ein steuerfreies Angebot zur Förderung der Mitarbeitergesundheit machen. In §3 Nummer 34 Einkommenssteuergesetz (EStG) heißt es “Steuerfrei sind […] zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen des Arbeitgebers zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit in Betrieben […] soweit sie 600 Euro im Kalenderjahr nicht übersteigen”.
Auch für nicht zertifizierte Sportkurse gibt es die Möglichkeit der Steuerbefreiung. Über den sogenannten steuerfreien Sachbezug § 8 Abs. 2 EstG können weitere 50 € pro Monat für jeden Mitarbeiter oder Mitarbeiterin steuerfrei aufgewendet werden.
Wie kann eine hohe Mitarbeiterbeteiligung beim Betriebssport erreicht werden?
Der Erfolg von Betriebssport steht und fällt mit der Mitarbeiterbeteiligung. Nur wenn viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Sportangebot teilnehmen, können Arbeitgeber von den Vorteilen der Bewegung profitieren. Um eine hohe Mitarbeiterbeteiligung zu erzielen, sollte das Sportangebot vielfältig und flexibel sein. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Betriebssport-Maßnahmen folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Die Belegschaft kann aus verschiedenen Sportarten wählen
- Es gibt Online-Angebote und Angebote vor Ort
- Das Sportangebot steht den Mitarbeitenden an allen Standorten zur Verfügung
- Bei der Teilnahme am Sport sind die Mitarbeitenden zeitlich flexibel
- Das Angebot eignet sich für Teambuilding mit Kolleg:innen
Welche Vorteile bringt Betriebssport?
1. Fachkräftemangel vorbeugen
Der Arbeitsmarkt ist derzeit durch einen erheblichen Fachkräftemangel gekennzeichnet. Unternehmen kämpfen regelrecht darum, qualifizierte und engagierte Mitarbeiter zu finden. Neben Gehältern sowie Karriere- und Weiterbildungsmöglichkeiten rücken Leistungen wie Mitarbeiterbenefits bei der Jobwahl immer mehr in den Fokus. Sehr beliebt ist hierbei ein sportlicher Ausgleich zum bewegungsarmen Bürojob. Der Arbeitgeber hat mit einem Sportangebot innerhalb der Organisation also die Möglichkeit, sich von der Konkurrenz abzuheben und sich durch zusätzliche Leistungen erfolgreich auf dem Markt zu positionieren.
2. Mentale & körperliche Mitarbeitergesundheit fördern
Betriebssport ist vor allem deshalb so beliebt, da er für eine optimale Work-Life-Balance sorgt und die perfekte Ergänzung zum Arbeitsalltag darstellt. Dabei steht nicht der Wettbewerbscharakter im Vordergrund, sondern vielmehr Prävention, die den Erhalt der Gesundheit, das Vorbeugen von Krankheiten und das kollegiale Miteinander fördert.
3. Arbeitsleistung erhöhen
Betriebssport kann dabei unterstützen, Stress abzubauen, das Endorphinlevel zu steigern, selbst gesteckte Ziele zu erreichen und Spaß mit Kolleg:innen zu haben. Wenn der Arbeitsalltag durch Sport aufgelockert wird, hat das deutlich positive Auswirkungen auf die Arbeitsleistung der Mitarbeitenden. Sie sind nachweislich motivierter, stressresistenter, selbstbewusster sowie bessere Teamplayer. Das resultiert in einer erhöhten Arbeitsleistung, was wiederum dem Unternehmen zugutekommt.
4. Teamzusammenhalt verbessern
Beim Sport lernen Kolleg:innen sich außerhalb des Arbeitsumfeldes näher kennen. Auch abteilungsübergreifend können neue Kontakte und Netzwerke geknüpft werden. Die Leidenschaft für einen gemeinsamen Sport verbindet und die bisherige kollegiale Verbindung kann auf freundschaftlicher Ebene vertieft werden. Damit kann Sport für Unternehmen dazu beitragen, das Teambuilding zu fördern und das Betriebsklima erheblich zu verbessern.
Betriebssport in 7 Schritten einführen
Um Betriebssport erfolgreich in einem Unternehmen zu etablieren, ist es wichtig strategisch vorzugehen und klare Verantwortlichkeiten festzulegen. Nur so lässt sich sicherstellen, dass das sportliche Angebot tatsächlich von den Mitarbeitenden genutzt wird und der neue Mitarbeiterbenefit einen maximalen Erfolg für einen stärkeren Teamzusammenhalt und mehr Mitarbeitergesundheit bei der Arbeit erzielt.
- Festlegung der Projektverantwortlichen
Um einen soliden Grundstein zu legen, sollte zuerst eine verantwortliche Person oder ein Team im Unternehmen für das Projekt bestimmt werden.
- Festlegung der Zielsetzung
Das Projektteam sollte im nächsten Schritt klare Ziele für die Einführung von Betriebssport definieren. Wo liegen aktuelle Herausforderungen im Unternehmen und wie können diese durch mehr Sport und Bewegung verbessert werden?
- Ermittlung der Wünsche und Bedürfnisse der Mitarbeitenden
Im nächsten Schritt ist es ratsam, eine Umfrage unter den Mitarbeitenden durchzuführen, um deren Wünsche und Bedürfnisse zu identifizieren.
- Festlegung des Budgets und weiterer Rahmenbedingungen
Basierend auf den definierten Zielen und den ermittelten Wünschen der Mitarbeitenden sollte das Budget und weitere Rahmenbedingungen mit der Geschäftsführung verhandelt werden.
- Suche nach Sportpartnern
Abhängig von den ermittelten Wünschen der Belegschaft sowie den Gegebenheiten im Unternehmen (z.B. Mitarbeiteranzahl, Unternehmensstandorte) gilt es, passende Sportpartner zu finden. Hier können Kooperationen mit einzelnen Sportanbieter:innen geschlossen werden oder eine Zusammenarbeit mit einem breit aufgestellten Firmenfitness-Anbieter eingegangen werden.
- Kommunikation des Angebots in der Belegschaft
Nach der Auswahl des passenden Angebots geht es darum, die Belegschaft vom neuen sportlichen Angebot zu überzeugen. Die Kommunikation sollte über verschiedene Kanäle erfolgen und die Vorteile und die einfache Nutzung hervorheben. Regelmäßige Updates sind ebenfalls wichtig.
- Auswertung der Ergebnisse
Einige Wochen nach der Einführung sollte eine Auswertung der Ergebnisse erfolgen. Hierbei werden die zuvor definierten Kennzahlen herangezogen. Zusätzlich kann eine qualitative Umfrage an die Mitarbeitenden durchgeführt werden, um zu prüfen, ob das Betriebssportangebot gut aufgenommen wurde und ob die Mitarbeiterzufriedenheit durch Betriebssport gesteigert wurde.
Das passende Betriebssport-Angebot für dein Unternehmen
Von den diversen Vorteilen von Betriebssport können Unternehmen vor allem dann profitieren, wenn sie beim Sportangebot auf eine gewisse Vielfalt und Flexibilität achten. Denn schließlich sollen so viele Mitarbeitende wie möglich die Maßnahmen für mehr Sport und Bewegung in Anspruch nehmen. Bei der Einführung von Betriebssport sollten Unternehmen also darauf achten, dass für alle Mitarbeitenden etwas dabei ist. Da es oft kompliziert und zeitaufwendig ist, verschiedene Kooperationen mit unterschiedlichen Sportpartnern einzugehen, bieten sich breit aufgestellte Firmenfitness-Mitgliedschaften an.
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