Warum das Image Ihres Unternehmens wichtig ist – Employer Branding
Der War for Talent, zu deutsch Kampf um Talente, mag auf Außenstehende als recht drastische Metapher wirken. Wie Sie jedoch wissen, wird der Talentpool immer kleiner und der Wettbewerbsdruck für die Arbeitgeber*innen ist enorm, Employer Branding ist die Lösung.
In einer HR & Recruiting-Umfrage von Glassdoor, einem Jobvermittlungs- und Bewertungsportal, bestätigen Personalverantwortliche, dass ihre größte Herausforderung darin besteht, Top-Talente zu rekrutieren. Doch was, wenn trotz aller Mühen immer mehr Stellen in Ihrem Unternehmen unbesetzt bleiben? 84%*¹ der befragten Mitarbeiter*innen sagen, dass die Reputation eines Unternehmens als Arbeitgeber*innen ausschlaggebend für ihre Entscheidungsfindung ist. Die Reputation eines Unternehmens ist für die Kandidat*innen zu einem Schlüsselfaktor bei der Jobwahl geworden.
An Ihrem Employer Branding zu arbeiten, kann der Schlüssel zum erfolgreichen Recruiting sein. Sie fragen sich, wo Sie am besten anfangen sollen? Mit diesem 1×1 des Employer Branding erhalten Sie nützliche Informationen, Tipps und Strategien, die Sie dabei unterstützen.
Was bedeutet Employer Branding?
Employer Branding ist Marketing für Personalverantwortliche, um eine attraktive Arbeitgebermarke für Kandidat*innen und Mitarbeiter*innen zu schaffen.
Wenn potenzielle Kandidat*innen darüber nachdenken, sich auf eine Stelle in Ihrem Unternehmen zu bewerben, fangen sie zunächst an zu recherchieren. Sie besuchen Netzwerke wie LinkedIn und Xing oder Bewertungs-Webseiten wie kununu und Glassdoor, auf denen aktuelle und ehemalige Mitarbeiter*innen Erfahrungen austauschen.
Ihre Arbeitgebermarke ist Ihr Ruf – den Sie mit Employer Branding bewahren und stärken können. Gestalten Sie Ihre Markengeschichte selbst, falls nicht, wird Ihre Marke allein durch die Bewertungen bestimmt.
Oft werden Employer Branding und Personalmarketing gleichbedeutend verwendet – dabei unterscheiden Sie sich in einem Punkt.
Employer Branding ist eine Strategie, Personalmarketing die Umsetzung.
Employer Branding behandelt also beispielsweise die Zielgruppenanalyse und die Definition der Employer Value Proposition. Das ist der Grundstein für das Personalmarketing, also die Maßnahmen, mit denen die Employer Branding-Strategie umgesetzt wird.
Employer Branding ist ein proaktiver Schritt, um festzulegen, wofür Sie stehen und welchen Wert Sie Ihren Mitarbeiter*innen – über das Gehalt hinaus – zuschreiben. Am wichtigsten jedoch ist die Umsetzung Ihres Markenversprechens, indem Sie Maßnahmen implementieren, die Ihre Marke stärken.
Ihr Unternehmen setzt dies bei der kundengerichteten Marke bereits um, aber das Branding Ihres Produkts oder Ihrer Dienstleistung führt nicht automatisch zu einem positiven Employer Branding. Es handelt sich hierbei um eine eigenständige Maßnahme, die gut durchdacht und umgesetzt werden muss.
Warum Sie Employer Branding brauchen
Fachkräftemangel, demografischer Wandel, Globalisierung, gesteigerter Wettbewerb – all diese Faktoren machen es für Personalabteilungen noch schwieriger, geeignete Talente zu finden. Die Ansprüche der Arbeitgeber*innen steigen – wie auch die der Kandidat*innen. Die Stärkung der Arbeitgebermarke durch Employer Branding kann sowohl für die Wirkung nach außen und für das Rekrutierung, als auch nach innen auf die Mitarbeiterbindung großartige Effekte haben. Mit einer erfolgreichen Arbeitgebermarke können Sie sich von Mitbewerbern abgrenzen, die Quantität und Qualität der Kandidat*innen erhöhen und mehr Empfehlungen erhalten. Aber auch die Beziehung zu Ihren Mitarbeiter*innen kann sich erheblich verbessern: weniger Neueinstellungen, größeres Engagement, sowie geringere Fluktuation können folgen. Sie wollen mehr darüber erfahren, wie Sie von Employer Branding profitieren können? Hier erfahren Sie mehr zum Thema Employer Branding Mitarbeiterbindung.
Employer Branding Aufgaben und Ziele
Im Grunde hat Employer Branding zwei Aufgaben: die Wirkung des Unternehmens nach außen und nach innen. Nach außen soll die Reichweite und Bekanntheit des Unternehmens gegenüber neuer potenzieller Mitarbeiter*innen gesteigert werden. Nach innen soll die Bindung zu den Mitarbeiter*innen verbessert und Wohlbefinden und Motivation gesteigert werden. Wichtig ist, dass Sie bei der Umsetzung beides gleichwertig betrachten. Fokussieren Sie sich nicht nur auf eine Seite. Nur wenn beide im Gleichgewicht sind, sind Sie als Unternehmen erfolgreich. In diesem Beitrag: Erfahren Sie hier mehr über die Employer Branding Definition.
Employer Branding Maßnahmen
Employer Branding-Maßnahmen gibt es viele:
- Werte definieren und kommunizieren
- Aktivität auf sozialen Netzwerken und Recruiting Portalen steigern
- Mitarbeiter*innen einbinden und zu Markenbotschafter*innen machen
- Messen, Public Relations oder zum Beispiel Mitarbeiterbenefits einführen.
Doch wie wählt man einen passenden Mix aus diesen Maßnahmen und wie setzt man diese für das eigene Unternehmen um? Hier geben wir darüber mehr Auskunft über Employer Branding Maßnahmen.
5 Schritte zum Employer Branding
Ihre Mitarbeiter*innen haben bereits heute eine klare Vorstellung davon, welche Bedingungen und Benefits sie erwarten. Gleichzeitig haben Sie eine Reihe von Werten und eine Vision davon, welche Art von Arbeitgeber*in Sie sein wollen. Ihre Arbeitgebermarke ist eine Kombination aus diesen beiden Punkten.
Hier sind 5 Schritte für den Weg zur starken Arbeitgebermarke durch Employer Branding.
Schritt 1: Definieren Sie die Werte, die Sie einzigartig machen
So wie es beim Consumer Branding darum geht, sich von der Konkurrenz abzuheben, sollte das Employer Branding herausstellen, was Sie als Unternehmen besonders macht und wie dies Ihren Mitarbeiter*innen zugute kommt.
Eine Technik, die Ihnen dabei hilft, ist die Definition Ihrer EVP (Employee Value Proposition). Ihre EVP ist eine Aussage darüber, woran Sie als Arbeitgeber*in glauben und welche Wertvorstellungen Ihre Mitarbeiter*innen erwarten können.
Um die Authentizität sicherzustellen, befragen Sie Ihre gesamte Belegschaft, um einen besseren Eindruck von der Realität zu bekommen. Holen Sie dann eine kleine Gruppe von Mitarbeiter*innen hinzu, die Ihnen dabei hilft, die EVP zu definieren.
Wenn Sie Ihre EVP schreiben, machen Sie diese inspirierend und einzigartig. Gleichzeitig werden sich Ihre Mitarbeiter*innen durch die Einbindung und Mitarbeit geschätzt fühlen. Halten Sie sie aber auch aktuell in Bezug auf die Wünsche und Bedürfnisse Ihrer Mitarbeiter*innen. Beschreiben Sie die Erfahrung der Mitarbeiter*innen und zeigen Sie, wie Ihre Unternehmenswerte sich in dem widerspiegeln, was Sie tun.
Anhand dieser EVP-Beispiele können Sie sehen, dass es darum geht, Ihre Mitarbeiter*innen in den Fokus zu stellen und genau aufzuzeigen, was diese erwarten können. Seien Sie spezifisch und trauen Sie sich, sich abzuheben. Letzten Endes geht es darum, mit Employer Branding eine Marke zu kreieren, die sowohl Ihre Kandidat*innen als auch Ihre derzeitigen Mitarbeiter*innen anspricht.
Schritt 2: Führen Sie Programme für Mitarbeiter*innen ein, die Ihr Versprechen untermauern
Sobald Sie Ihre Arbeitgebermarke definiert und eine Botschaft formuliert haben, die Ihr Leistungsversprechen erklärt, sollten Sie sich auf die Umsetzung von Maßnahmen zum Employer Branding konzentrieren, die das Versprechen an Ihre zukünftigen und aktuellen Mitarbeiter*innen bekräftigen.
Es geht darum, die tatsächliche Erfahrung der Mitarbeiter*innen mit Ihren Versprechen in Einklang zu bringen. Employer Branding bedeutet, Programme für Mitarbeiter*innen zu implementieren, die zu Ihrer Marke passen.
Wenn sich Ihre Arbeitgebermarke beispielsweise auf das Wohlbefinden Ihrer Mitarbeiter*innen konzentriert, sollten Sie sich mit Fitness- oder Entspannungsangeboten befassen, die die Gesundheit fördern. Wenn es bei Ihrem Employer Branding um Kreativität geht, bieten sich zum Beispiel Kunstunterricht oder Museumsmitgliedschaften an.
Was auch immer Ihr Leistungsversprechen ist, Sie müssen sicherstellen, dass Sie Ihren bestehenden Teams dasselbe bieten wie neuen Mitarbeiter*innen. Denken Sie daran, dass Ihre derzeitigen Mitarbeiter*innen diejenigen sind, die die Bewertungen schreiben und Kommentare in sozialen Medien veröffentlichen, die Ihre Marke betreffen.
Wenn Sie etwas Einzigartiges anbieten und Ihre Marke zuerst intern bewerben, schaffen Sie ein starkes Fundament für Ihre Arbeitgebermarke. Darüber hinaus initiieren Sie über ihre Mitarbeiter*innen positive Mundpropaganda.
10 sinnvolle Wege um Mitarbeitern Wertschätzung zu zeigen
Schritt 3: Kreieren Sie Content und nutzen Sie Social Media, um Ihre Geschichte zu erzählen
Mit Employer Branding erzählen Sie die großartige Geschichte davon, wie es ist, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten. Stellen Sie sicher, dass die Story im gesamten Web konsistent ist. Dies fängt bei Ihrer Website an und zieht sich über LinkedIn bis hin zu allen anderen Social Media Plattformen, die Sie verwenden möchten.
Ein gängiger Ansatz um die Marke zu stärken, ist die Verwendung von Meinungen der Mitarbeiter*innen. Erstellen Sie Videos, posten Sie Fotos und schreiben Sie Artikel, die sich auf Ihre Mitarbeiter*innen und ihre Erfahrungen konzentrieren. Nur wenn sie wirklich authentisch sind, werden sie auch die gewünschte Wirkung erzielen.
Nutzen Sie Kanäle wie Instagram und Facebook, um Beispiele für Ihre interne Arbeitskultur, Mitarbeiter*innen-Highlights und Veranstaltungen zu veröffentlichen. Fotos und Videos haben großen Einfluss auf potenzielle Interessenten und deren Eindruck von Ihrer Unternehmenskultur.
Viele Arbeitssuchende nutzen Social Media als wichtiges Werkzeug für die Stellensuche und -recherche. Nehmen Sie sich daher die Zeit, Ihre Geschichte auch dort zu präsentieren.
Neben dem Teilen von Inhalten und Erzählen der Geschichte Ihrer Arbeitgebermarke sollten Sie sich darauf vorbereiten, an Diskussionen auf den betreffenden Websites teilzunehmen. Wenn Sie im Namen Ihres Unternehmens reagieren, stellen Sie sicher, dass Sie die Stimme und Persönlichkeit Ihrer Arbeitgebermarke nutzen.
Ein weiterer Ansatz besteht darin, dass ein*e Mitarbeiter*in, wie z. B. ein*e Community-Manager*in, als Privatperson antworten kann. Diese Maßnahme des Employer Branding hilft Ihrer Arbeitgebermarke menschlicher zu wirken, da die Kommentare und Fragen der Mitarbeiter*innen auf eine durchdachte und personalisierte Weise beantwortet werden. Setzen Sie in diesem Fall eine Netiquette für diese Mitarbeiter*innen auf, sodass verhindert werden kann, dass Zahlen und Daten nach außen gelangen.
Einen umfassenden Überblick zum Thema EMPLOYER BRANDING AUF SOCIAL-MEDIA-KANÄLEN: TIPPS UND BEST PRACTICES finden Sie hier.
Schritt 4: Gewinnen Sie Erkenntnisse aus Gesprächen mit Mitarbeiter*innen
Natürlich können Sie Ihre Arbeitgebermarke definieren und Inhalte erstellen, um Ihre Botschaft zu verbreiten – jedoch wird die Mundpropaganda Ihrer derzeitigen und ehemaligen Mitarbeiter*innen immer mehr Gewicht und Glaubwürdigkeit haben.
Jobbörsen, die Bewertungen ermöglichen, sind zur wichtigsten Plattform für Kandidat*innen geworden, die mehr über Ihr Unternehmen erfahren wollen. Von Gehältern und Sozialleistungen bis hin zu Kultur und Management wird auf diesen Seiten alles diskutiert.
Es gibt zwei Möglichkeiten, wie Sie Bewertungen proaktiv nutzen können, um Ihr Employer Branding zu verbessern.
- Anstatt wütend oder defensiv auf negative Bewertungen zu reagieren, sehen Sie diese als eine Form des Feedbacks, um Ihr Unternehmen zu verbessern. Suchen Sie nach allgemeinen Themen oder Trends, die Ihnen einen Einblick in Probleme oder Mängel geben, die Sie beheben können.
- Reagieren Sie auf alle negativen Bewertungen. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, der oder die negativ Kommentierende hatte eine schlechte Erfahrung und es ist am besten, die Meinung zu akzeptieren und die Ursache des Problems zu ermitteln. Auf Kritik einzugehen und Initiative zu zeigen hat den Vorteil, dass Sie als emotional kluges Unternehmen wahrgenommen werden.
Wenn Sie eine negative Bewertung sehen, scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Wertversprechen und den entsprechenden Belegen zu antworten. Glassdoor bietet hilfreiche Tipps*⁵, wie Sie auf Bewertungen und Meinungen reagieren können, die nicht mit Ihrer Arbeitgebermarke übereinstimmen.
Schritt 5: Entwickeln Sie sich ständig weiter, um den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter*innen einen Schritt voraus zu sein
Die Art und Weise, wie Menschen arbeiten, ist im ständigen Wandel. Unternehmen müssen sich anpassen, um mit den Trends Schritt zu halten, die die Mitarbeiter*innen schätzen. Sie sollten beim Employer Branding flexibel sein, um den sich ständig weiterentwickelnden Bedürfnissen gerecht zu werden.
Ob es sich nun um neue betriebliche Leistungen, Optionen für Remote Work oder organisatorische Veränderungen handelt – es ist wichtig zu wissen, was Ihren Mitarbeiter*innen wichtig ist.
Mit diesem einfachen Mittel können Sie den Bedürfnissen Ihrer Mitarbeiter*innen einen Schritt voraus sein: Befragen Sie sie, persönlich oder mit einer Umfrage!
Umfragen zur Zufriedenheit*⁶ Ihrer Mitarbeiter*innen können Ihnen Erkenntnisse dazu liefern, wie Sie Ihr Arbeitsumfeld und das Employer Branding verbessern können. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter*innen wissen, dass die Umfrage anonym ist und dass das Feedback wirklich zu Veränderungen führen wird.
Teilen Sie Ihre Erkenntnisse anschließend mit Ihren Mitarbeiter*innen, damit alle verstehen, wie sich das Unternehmen entwickeln möchte.
Wie sie durch Emplover Branding zum Employer of Choice werden
Was macht attraktive Arbeitgeber*innen aus? Die erfolgreiche Bindung von Mitarbeiter*innen und der Gewinn von Top-Talenten sind heutzutage die Besten Kennzeichen einer sehr gut aufgesetzten Employer Branding Strategie.
Denn nur wer aktuelle Bedürfnisse versteht, richtig reagiert und vor allem kommuniziert, wird als “Employer of Choice” angesehen. In diesem Artikel finden Sie eine 6 Schritt-Anleitung, wie Sie sich und ihr Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber*in positionieren können.
Employer Branding KPIs – Wie sie Ihre Arbeitgeberattraktivität messen können
Employer Branding KPIs gibt es einige. Messen können Sie beispielsweise
- Zahl und Qualität der Bewerbungen
- die Clickrate auf Ihre Job Anzeigen
- Fluktuationsrate
- Kosten und Dauer für die Besetzung einer Stelle
- und noch viele mehr.
Damit Sie nicht den Überblick verlieren, haben alle wichtigen Informationen zu Employer Branding KPIs hier für Sie zusammengefasst.
Nun liegt es an Ihnen, Ihre Arbeitgebermarke zu präsentieren
Natürlich gibt es noch viel mehr zum Aufbau einer Arbeitgebermarke zu sagen als in einem Artikel geschrieben werden kann, aber diese Grundlagen werden Sie auf den richtigen Weg bringen.
Ihre Arbeitgebermarke wird nicht hinter verschlossenen Türen entwickelt. Stellen Sie ein Team von Mitarbeiter*innen aus verschiedenen Abteilungen zusammen, um die Initiative zu leiten.
Wenn Ihr Team sich einbringt, wird es Ihnen viel leichter fallen die Veränderungen umzusetzen, die Sie benötigen, um Ihre Arbeitgebermarke zum Erfolg zu führen.
Einen umfassenden Überblick über die wichtigsten Fragen zum Thema Employer Branding finden Sie in unseren FAQs.