Toxisches Arbeitsumfeld – was können Arbeitgeber gegen toxische Kollegen und Kolleginnen tun?

by Sarah Kotysch

Ein toxisches Arbeitsumfeld kann das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeitenden erheblich beeinträchtigen. Häufig sind es toxische Kollegen und Kolleginnen, die durch ihr Verhalten ein ungesundes Arbeitsklima schaffen. Dies kann sich in Form von Mobbing, Diskriminierung oder einer generell feindseligen Haltung am Arbeitsplatz äußern. 

Um eine solche Umgebung zu verbessern und die negativen Auswirkungen auf die Belegschaft sowie das Unternehmen zu minimieren, müssen Arbeitgeber gezielte Maßnahmen ergreifen. In diesem Artikel zeigen wir, was eine toxische Arbeitsumgebung ausmacht und welche Strategien Arbeitgeber anwenden können, um toxische Verhaltensweisen in Teams zu bekämpfen.

Toxisches Arbeitsumfeld – was ist das?

Ein toxisches Arbeitsumfeld ist eine Arbeitsplatzsituation, die das Wohlbefinden und die Produktivität der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen negativ beeinflusst. Solche Umgebungen zeichnen sich durch ungesunde, stressige und oft feindselige Arbeitsbedingungen aus, die auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sind.

Oft sind es toxische Kollegen und Kolleginnen, deren Verhalten und Einstellung das Arbeitsumfeld negativ beeinflussen. Sie schaffen Spannungen, vermindern die Produktivität und beeinträchtigen das Wohlbefinden ihrer Mitmenschen. Diese toxischen Verhaltensweisen können sich auf vielfältige Weise manifestieren und sind von Vorgesetzten oft schwer zu erkennen, da sie subtil und schleichend sein können.

Es ist jedoch wichtig, diese Merkmale und Anzeichen eines toxischen Arbeitsumfeldes frühzeitig zu erkennen. So können geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Situation am Arbeitsplatz ergriffen werden.

Toxisches Arbeitsumfeld – Anzeichen

Mangelnde Kommunikation

In einem toxischen Arbeitsumfeld fehlt es oft an klarer und effektiver Kommunikation. Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen erhalten unklare Arbeitsanweisungen oder zu wenig bzw. unkonstruktives Feedback ihrer Vorgesetzten und Kolleg:innen. Dies führt zu Missverständnissen und Frustration.

Mangelnde Zusammenarbeit

Auch mangelnde Zusammenarbeit zeichnet ein toxisches Arbeitsumfeld aus. Toxische Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen sind oft nicht bereit, in Teams zu arbeiten oder anderen zu helfen. Sie handeln egoistisch für ihre Karriere und fördern eine Kultur des Wettbewerbs anstatt der Zusammenarbeit. Oft sind sie auch nicht dazu bereit, Verantwortung zu übernehmen und schieben Fehler anderen Personen zu, was zu einem feindseligen Arbeitsklima innerhalb der Teams führen kann.

Mobbing und Diskriminierung

Ein weiteres Kennzeichen eines toxischen Arbeitsumfelds ist das Vorhandensein von Mobbing oder Diskriminierung. Mitarbeitende werden aufgrund ihres Geschlechts, ihrer ethnischen Herkunft oder anderer Merkmale benachteiligt oder belästigt. Toxische Kollegen und Kolleginnen greifen oft zu Mobbing, um ihre Machtposition zu festigen oder andere zu entmutigen. Dies schafft eine feindselige Atmosphäre, welche die mentale Gesundheit am Arbeitsplatz negativ beeinträchtigt.

Ungerechte Arbeitsbelastung

Auch die ungleiche Verteilung der Arbeitsbelastung ist oft ein Anzeichen eines toxischen Arbeitsumfeldes. Einige Mitarbeitende sind überlastet, während andere unterfordert sind. Dies führt zu Stress, Burnout und einer allgemeinen Unzufriedenheit bei der Arbeit.

Fehlende Anerkennung

Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, dass ihre Arbeit nicht wertgeschätzt oder anerkannt wird und sie in ihrer Karriere nicht weiterkommen, kann dies die Motivation erheblich senken. In einem toxischen Arbeitsumfeld werden positive Leistungen oft übersehen oder als selbstverständlich angesehen.

Schlechte Work-Life-Balance

Außerdem wird in einem toxischen Arbeitsumfeld häufig die Bedeutung einer gesunden Work-Life-Balance unterschätzt. Überstunden und ständige Erreichbarkeit werden von den Mitarbeitenden erwartet, was zu einer erheblichen Belastung für das Privatleben führen kann.

Negativität und Pessimismus

Toxische Kollegen und Kolleginnen neigen dazu, ständig zu klagen, pessimistisch zu sein oder andere zu manipulieren. Sie verbreiten negative Stimmung, was die Motivation und Moral des Teams untergräbt. Auch die Verbreitung von Gerüchten und Klatsch ist charakteristisch für toxische Kollegen und Kolleginnen.

Toxisches Arbeitsumfeld und seine Auswirkungen

Ein toxisches Arbeitsumfeld oder toxische Kollegen oder Kolleginnen können weitreichende Auswirkungen haben, die sowohl die Mitarbeitenden und das Unternehmen selbst schädigen. Mitarbeitende, die regelmäßig mit toxischen Kollegen oder Kolleginnen interagieren müssen, leiden häufig unter erhöhtem Stress am Arbeitsplatz, Angstzuständen oder Depressionen. Diese negativen Auswirkungen auf die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz können auch zu körperlichen Gesundheitsproblemen betroffener Personen führen. Schlafstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder ein geschwächtes Immunsystem sind häufige Folgen. All diese Faktoren führen schließlich zu einem Rückgang der Produktivität, einer höheren Fluktuation und einer verschlechterten Teamdynamik.

Für das Unternehmen führt ein toxisches Arbeitsumfeld außerdem oft zu einer hohen Fluktuation sowie einem negativen Employer Branding. Die Kosten für die Einstellung und Schulung neuer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie der Verlust von erfahrenen Fachkräften sind erheblich. Zudem kann ein solches Arbeitsumfeld rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, wenn beispielsweise Mobbing oder Diskriminierung nicht angemessen behandelt werden.

Wir können deutlich erkennen: Ein toxisches Arbeitsumfeld hat erhebliche negative Auswirkungen. Deshalb ist es enorm wichtig, bereits präventiv Maßnahmen zu ergreifen, die das Betriebsklima verbessern.

Die folgenden Initiativen können dabei helfen, eine positive, unterstützende und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen:

Wie können Arbeitgeber tun, um das Betriebsklima zu verbessern?

Offene Kommunikation

Maßnahmen: Durch regelmäßige Meetings und Feedbackrunden kann eine offene und transparente Kommunikation gefördert werden. Diese Meetings sollten strukturiert sein und sicherstellen, genug Raum für Gedanken und Bedenken aller Mitarbeitenden zu geben. Anonyme Feedbackmöglichkeiten können ebenfalls hilfreich sein.

Vorteile: In einer offenen Unternehmenskultur können sich Mitarbeitende sicher fühlen, Probleme und Bedenken rechtzeitig anzusprechen. Dies fördert ein Gefühl des Vertrauens und der Zusammenarbeit im Team, was zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und Produktivität führt.

Schulung und Sensibilisierung

Maßnahmen: Trainingsprogramme zu Themen wie Mobbing, Diskriminierung und Stressmanagement helfen, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen. Regelmäßige Workshops und Seminare können dazu beitragen, das Wissen und Verständnis der Mitarbeitenden zu erweitern und eine respektvolle Arbeitsumgebung zu fördern.

Vorteile: Diese Programme ermöglichen einen respektvollen Umgang untereinander und tragen zur Schaffung eines positiven Arbeitsumfelds bei. Mitarbeitende werden ermutigt, respektvolle und inklusive Verhaltensweisen zu entwickeln und anzuwenden, was Konflikte reduziert und das allgemeine Wohlbefinden steigert.

Anerkennung und Belohnung

Maßnahmen: Mitarbeitende sollten für ihre Leistungen anerkannt und belohnt werden. Dies kann durch Boni, Auszeichnungen, öffentliche Anerkennung oder zusätzliche Urlaubstage geschehen. Regelmäßige Feedbackgespräche können dabei helfen, die Leistungen der Mitarbeitenden zu würdigen.

Vorteile: Anerkennung und Belohnungssysteme steigern die Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Wenn die Arbeit der Mitarbeitenden geschätzt wird, sind sie bereit, sich zu engagieren und einen positiven Beitrag zum Unternehmen zu leisten.

Ausgeglichene Work-Life-Balance

Maßnahmen: Flexible Arbeitszeiten und die Möglichkeit zum Homeoffice können dazu beitragen, eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben zu unterstützen. In diesem Rahmen sollten Unternehmen auch Pausen und Erholungszeiten fördern sowie Möglichkeiten für Freizeitausgleich anbieten.

Vorteile: Eine gute Work-Life-Balance reduziert Stress und Burnout-Risiken, was zu einer höheren Mitarbeiterzufriedenheit und Produktivität führt. Wenn berufliche und persönliche Verpflichtungen besser in Einklang gebracht werden können, sind Mitarbeitende tendenziell zufriedener und gesünder.

Klare Verhaltensrichtlinien

Maßnahmen: Klare Richtlinien für akzeptables bzw. inakzeptables Verhalten sind ebenfalls sehr wichtig. Diese sollten von Vorgesetzten deutlich und regelmäßig an alle Mitarbeitenden kommuniziert werden. Es ist entscheidend, dass konsequent auf Berichte über toxisches Verhalten reagiert wird und angemessene Maßnahmen ergriffen werden.

Vorteile: Klare Richtlinien schaffen Transparenz und Sicherheit. Die Mitarbeitenden wissen genau, welches Verhalten erwartet wird und welche Konsequenzen bei Nichteinhaltung drohen. Dies trägt zu einem respektvollen Miteinander und einer positiven Arbeitsatmosphäre bei.

Programme für mentale Gesundheit

Maßnahmen: Programme zur Stärkung der mentalen Gesundheit sind sehr hilfreich, um besser mit Stress und Konflikten umgehen zu können. Dies kann durch Beratungsangebote, Coaching oder externe Unterstützungsdienste geschehen.

Vorteile: Solche Programme unterstützen Mitarbeitende in schwierigen Situationen und fördern ihre Resilienz. Durch die Bereitstellung von Hilfsmitteln zur Stressbewältigung und Konfliktlösung kann das Mitarbeiterwohlbefinden nachhaltig verbessert und ein gesundes Arbeitsklima geschaffen werden.

Teambuilding-Maßnahmen

Maßnahmen: Um den Teamzusammenhalt zu fördern, bietet es sich an, Teambuilding Maßnahmen einzuführen. Diese Interaktion mit Kolleg:innen auch außerhalb des Arbeitsumfeldes verbessert das Verhältnis oft maßgeblich. Sportliche Teambuilding Aktivitäten sind beispielsweise sehr beliebt, da Mitarbeitende hierbei nicht nur ihre körperliche Fitness verbessern, sondern auch ihre Zusammenarbeit und Kommunikation in ungezwungener Atmosphäre stärken können. 

Vorteile: Teambuilding-Maßnahmen verbessern die Kommunikation, den Zusammenhalt im Team und steigern die Motivation. Dadurch entsteht ein positives Arbeitsumfeld, das die Produktivität und das Wohlbefinden der Mitarbeitenden unterstützt.

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Um negative Auswirkungen eines toxischen Arbeitsplatzes zu minimieren, sollten Arbeitgeber gezielte Maßnahmen für ein positives Betriebsklima ergreifen. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, eine unterstützende und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden wohlfühlen und ihr volles Potenzial entfalten können. Letztendlich profitieren sowohl die Mitarbeitenden als auch das Unternehmen von einer solchen positiven Unternehmenskultur.

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