Empowerment: Welchen Mehrwert bringt das Konzept für Mitarbeitende und Führungskräfte?

by Sarah Kotysch

Empowerment ist heutzutage ein sehr relevantes Thema. Häufig wird der Begriff mit Feminismus in Verbindung gebracht, doch es gibt noch viele weitere Einsatzbereiche des Empowerment-Konzepts.

In unserer Kampagne #empoweryourpeople beleuchten wir den Empowerment-Ansatz näher und erklären, welchen Mehrwert dieser sowohl für Mitarbeitende als auch für Führungskräfte mit sich bringt.

Unser heutiger Artikel bietet den Einstieg in das spannende Thema und klärt: Was ist eigentlich die genaue Empowerment Definition, in welchen Bereichen spielt das Konzept eine wichtige Rolle und wie kann es im Business-Kontext gewinnbringend eingesetzt werden?

Empowerment Definition: Welche Bedeutung hat der Begriff?

Die Bezeichnung Empowerment hat Einzug in den deutschen Sprachgebrauch gehalten und ist für die Meisten auch hierzulande ein Begriff. Wörtlich übersetzt bedeutet er soviel wie Ermächtigung, Befähigung oder Stärkung. 

Es handelt sich also um einen psychosozialen Ansatz, der Menschen dazu verhelfen soll, die eigenen Stärken zu entdecken und dadurch vorhandene Fähigkeiten besser einzusetzen. Durch diese freigesetzten Ressourcen können Menschen ihr Leben dann selbstbestimmt führen und ihren Lebensweg in verschiedenen Kontexten nachhaltig mitbestimmen. Kurz gesagt: Empowerment führt von Fremdbestimmung zu mehr aktiver Selbstbestimmung.

Infobox: Empowerment Definition

In welchen Bereichen spielt Empowerment eine Rolle?

Auch wenn in diesem Kontext nicht alle Einsatzbereiche von Empowerment aufgezeigt werden können, wollen wir auf einige der relevantesten eingehen: 

  1. Soziale Arbeit: Empowerment ist in der sozialen Arbeit ein grundlegender Baustein. Hierbei soll eine Abwendung von “übergeordneten” Expert:innen stattfinden und stattdessen die Lösungskompetenz der Klient:innen gefördert werden. In der sozialen Arbeit werden verschieden Ebenen des Empowerments definiert: Individualebene, Gruppenebene und eine strukturelle oder Organisationsebene. 
  1. Management und Personalführung: Im Arbeitsumfeld geht es um die Förderung der Eigenverantwortlichkeit der Belegschaft. Durch einen stärkenorientierten Ansatz soll die Verantwortung Stück für Stück von Vorgesetzten auf Mitarbeitende übertragen werden.
  1. Arbeit mit Minderheiten: Auch das Empowerment von Minderheiten ist wichtig, um Diskriminierung entgegenzuwirken und eine verbesserte Integration zu ermöglichen. In diesen Bereich fällt beispielsweise die Migrant:innenarbeit oder die Arbeit mit behinderten Menschen. 
  1. Stärkung von Frauenrechten: Beim Thema Female Empowerment geht es um die Stärkung von Frauen im sozialen, politischen und im Arbeitsumfeld. Hierbei liegt der Fokus auf der Reduzierung von Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern – wie beispielsweise dem Lohngefälle.

Hiermit seien nur einige Bereiche genannt. Auch in der Sozialpädagogik, in der psychotherapeutischen Arbeit, der Gesundheitsförderung oder in der politischen Bildung findet das Empowerment-Konzept seinen Einsatz.

Empowerment im Business-Umfeld: Notwendigkeit und Umsetzungsmöglichkeiten

Im Folgenden wollen wir uns auf Empowerment im Arbeitskontext konzentrieren und zunächst die Frage stellen: Warum ist Empowerment auch im Business-Umfeld zu einer wichtigen Bewegung geworden?

Das liegt hauptsächlich an einem Wandel der Kultur vieler Unternehmen. Der Trend geht von einem Top-Down Management-Ansatz zu einem Bottom-up-Ansatz – nicht zuletzt weil die persönliche Motivation gerade für die jüngeren Generationen eine große Rolle spielt. Es wird also nicht mehr nur gearbeitet, um Geld zu verdienen. VIelmehr geht es darum, einen Sinn in der Arbeit zu sehen und sich stets weiterzuentwickeln.

Und genau da kommt Empowerment ins Spiel. Wenn man Mitarbeitenden die Chance gibt, mehr Verantwortung zu übernehmen und innovative Ideen umzusetzen, sind sie meist motivierter und loyaler gegenüber dem Unternehmen. Und das ist in Zeiten des Fachkräftemangels essentiell für den Unternehmenserfolg.

Empowerment gilt also als „neuer“ Managementstil für Unternehmen, um die Belegschaft zu stärken und Karriereziele zu fördern. Er trägt dazu bei, die Erwartungen eines Mitarbeitenden zu formulieren und klare Ziele zu setzen. Das ermöglicht Mitarbeitenden mehr Kontrolle zu übernehmen und verborgene Fähigkeiten bestmöglich einzusetzen. Empowerment unterstützt Mitarbeitende also dabei zu wachsen und zu lernen und einen wichtigen Beitrag zur Entscheidungsfindung in Unternehmen zu leisten.

Infobox: Empowerment als Managementstil

Möglichkeiten zur Stärkung der Mitarbeitenden

Wie kann Empowerment in Unternehmen also gefördert werden? Wir zeigen dir fünf verschiedene Ansätze, die für den größtmöglichen Erfolg parallel verfolgt werden sollten:

  1. Vertrauen: Zeige den Mitarbeitenden, dass du an ihre Arbeit glaubst – auch in herausfordernden Situationen. Für Mitarbeitende ist Respekt und Anerkennung in dieser Form essentiell. 
  1. Zuhören: Es ist wichtig, dass du ein offenes Ohr für Probleme oder Herausforderungen der Mitarbeitenden hast. So haben sie Rückhalt und stehen auch in schwierigen Zeiten für ihre Herangehensweise ein. 
  1. Entwicklungsmöglichkeiten: In regelmäßigen Abständen sollten auch Entwicklungsmöglichkeiten und Karriere-Optionen aufgezeigt werden. Denn persönliches Wachstum ist für die meisten Mitarbeitenden wichtig, um langfristig zufrieden zu sein.
  1. Verantwortung: Auch neue Projekte oder die Übernahme von mehr Verantwortung fördern das persönliche Wachstum. Außerdem wird die Mitarbeitermotivation erhöht, indem man ihnen mehr zutraut. 
  1. Zielvereinbarungen: Die Vereinbarung realistischer Ziele schafft Anreiz und definiert klare Rahmenbedingungen. Hierbei muss immer darauf geachtet werden, dass individuelle Ziele auf ein breiter gefasstes Unternehmensziel einzahlen.
Infobox: 5 Möglichkeiten, um Mitarbeitende zu empowern

Es ist nun klar geworden: Empowerment hat eine hohe Relevanz in verschiedensten Bereichen und Lebenslagen. Du möchtest weitere Tipps, wie Empowerment in der Praxis umgesetzt werden kann? Dann solltest du dranbleiben, wenn es heißt #empoweryourpeople. Bis dahin, stell dir doch folgende Frage: Was ist DEINE Superpower?


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