Gesundheitsfördernde Maßnahmen für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz haben einen immer höheren Stellenwert für Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Welche Leistungen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung in den jeweiligen Unternehmen passend sind, hängt von der Unternehmensgröße, der Zielsetzung sowie vom Budget für Gesundheitsförderung ab. Im Folgenden stellen wir Maßnahmen zur Förderung der Mitarbeitergesundheit für verschiedene Bereiche und unterschiedliche Budgets vor. Außerdem zeigen wir, wie die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) konkret im Unternehmen implementiert werden kann.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen – Notwendigkeit & Chancen
Die meisten Menschen verbringen große Teile ihres Tages mit Arbeit. Auch wenn die Tätigkeit an sich im sogenannten “New Normal” nicht mehr unbedingt im Büro, sondern in den eigenen vier Wänden stattfindet, beeinflusst ein Arbeitgeber seine Arbeitnehmer und deren Gesundheit in vielerlei Hinsicht. Der Beruf, die Kolleg:innen, die Vorgesetzten und die Unternehmenskultur spielen eine große Rolle für die physische und mentale Gesundheit der Arbeitnehmer.
Und genau diese Tatsache bringt für Unternehmen eine große Verantwortung, aber auch viele Vorteile mit sich. Gesundheitsfördernde Maßnahmen haben daher heutzutage sowohl in den HR-Abteilungen sowie in den Führungsebenen der Unternehmen hohe Priorität. Denn Arbeitgeber haben verstanden, dass die emotionale und physische Gesundheit ihrer Angestellten nicht nur Vorteile für die Angestellten selbst, sondern insbesondere auch für das Unternehmen bringt.
Du möchtest wissen, worum es sich bei der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) genau handelt und welche Vorteile die Einführung am Arbeitsplatz bringt? Dann findest du hier unseren ausführlichen Artikel zum Thema Gesundheitsförderung.
Gesundheitsfördernde Maßnahmen am Arbeitsplatz
Auch wenn für Arbeitgeber die hohe Relevanz der Gesundheitsförderung klar ist, stellt sich häufig die Frage, welche der zahlreichen Leistungen rund um Prävention und Gesundheitsförderung zum Interesse des eigenen Betrieb passen. Welche Maßnahmen und Angebote können im Unternehmen die Mitarbeitergesundheit fördern?
Um die passenden Maßnahmen zur Prävention der Gesundheit am Arbeitsplatz auszuwählen, solltest du als Arbeitgeber diese vier Einflussfaktoren berücksichtigen:
Förderung Mitarbeitergesundheit: Einflussfaktoren bei der Wahl passender Maßnahmen
1. Zielsetzung deines Unternehmens
Die erste Frage sollte immer sein, welches Ziel beziehungsweise Interesse mit der gesundheitsfördernden Maßnahme verfolgt werden soll. Mach dir Gedanken, wo aktuell zum Beispiel Herausforderungen liegen, wo Arbeitnehmer Optimierungspotenzial sehen oder wodurch dein Unternehmen die Leistung noch verbessern könnte.
2. Deine Angestellten
Nimm die gesamte Belegschaft in den Fokus und finde heraus, wo allgemeine Interessen liegen. Hierfür kann beispielsweise eine Mitarbeiterbefragung durchgeführt werden, um direktes Feedback zu Anforderungen und Wünsche zu erhalten.
3. Geschäftsfeld & DNA deines Unternehmens
Die Mitarbeiter-Benefits sollten sich außerdem wie die Erweiterung der Unternehmenskultur anfühlen – nicht wie etwas, das nur eingeführt wird, um einen Haken auf der To-Do-List zu setzen. Was passt also zur Corporate Identity und zur Branche des Unternehmens, sodass sich ein “rundes” Bild für Mitarbeitende ergibt?
4. Die Rahmenbedingungen deines Unternehmens
Außerdem müssen Rahmenbedingungen bei der Wahl des passenden Angebots beziehungsweise des passenden Kooperationspartners beachtet werden. Hierzu zählen beispielsweise die Anzahl der Mitarbeitenden, die Standorte des Unternehmens oder das Budget, das für die gesundheitsfördernden Maßnahmen zur Verfügung gestellt wird.
An dieser Stelle wollen wir auch betonen, dass es nicht die eine Lösung für alle gibt und es ebenso sein kann, dass eine Auswahl an verschiedenen Leistungen genau das Richtige für dein Unternehmen ist. In diesem Artikel findest du einige Praxisbeispiele, wie die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) in Unternehmen konkret umgesetzt wird.
Förderung Mitarbeitergesundheit: Handlungsfelder
Die Liste möglicher gesundheitsfördernder Maßnahmen ist unendlich lang. Die meisten Leistungen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) können einem der folgenden 5 Handlungsfelder zugeordnet werden.
Bewegung
Viel Bewegung ist sehr wichtig für unsere Gesundheit. Leider wird dies im Alltag aber oft viel zu wenig in die Tat umgesetzt. Viele Berufstätige in Bürojobs sitzen den Großteil des Tages. Du möchtest die Mitarbeitergesundheit fördern? Dann sind gesundheitsfördernde Maßnahmen, die einen Anreiz für mehr Bewegung im Berufsalltag schaffen, optimal. In diesem Zusammenhang sind Firmenfitness, Lauftreffs oder Einheiten beim Personal Trainer mögliche Leistungen zur Prävention im Betrieb.
Ernährung
Auch eine ausgewogene, gesunde Ernährung ist entscheidend für die Gesundheit. Die wohl bekannteste gesundheitsfördernde Maßnahme im Bereich gesunde Ernährung ist der Obstkorb. Doch er reicht längst nicht mehr aus zur Förderung der Mitarbeitergesundheit. Du möchtest mit einer gesundheitsfördernden Maßnahme aus dem Ernährungsbereich die Mitarbeitergesundheit fördern? Dann bietet sich zum Beispiel Ernährungsberatung, ein gesunder Speiseplan in der Kantine oder eine sogenannter “Smart Fridge” mit frischem, ausgewogenen Mittagessen auf Knopfdruck an. So wird eine gesunde Ernährung im Betrieb nachhaltig unterstützt, was viele Vorteile mit sich bringt.
Suchtprävention
Dieses Handlungsfeld wird von Unternehmen teilweise als weniger wichtig eingestuft, da das Thema Sucht noch immer ein Tabuthema ist. Das macht es aber nicht weniger relevant für unsere Gesundheit. Auch wenn es nicht thematisiert wird, gibt es viele Mitarbeitende, die unter Abhängigkeiten leiden. Deshalb ist es empfehlenswert, Arbeitskreise zum Thema Sucht anzubieten, die über den Genuss von Suchtmitteln informieren und Hilfe für Betroffene bieten. Außerdem fallen Maßnahmen zur Prävention wie zum Beispiel eine 0-Promille-Politik unter dieses Handlungsfeld, um die Gesundheit der Belegschaft zu unterstützen.
Stressmanagement
Zur nachhaltigen Förderung der Mitarbeitergesundheit sollten der Umgang mit Stress und die Vorbeugung psychischer Erkrankungen weiter in den Fokus rücken. Geeignete gesundheitsfördernde Maßnahmen können Meditations-Apps oder der Zugang zu Coachings und psychologischer Beratung sein. Diese Maßnahmen im Rahmen der Betrieblichen Gesundheitsförderung haben in den letzten Jahren, mit Anstiegt der Burn-out-Rate, eine immer höhere Relevanz zur frühzeitigen Prävention erlangt.
Gestaltung des Arbeitsplatzes
Unter diesen Bereich der Gesundheitsförderung fallen zum Beispiel die Bereitstellung eines ergonomischen Arbeitsplatzes. Hierunter versteht man nicht nur die bereitgestellten Arbeitsmittel selbst, sondern auch auf die korrekte, gesunde Nutzung – sprich die Optimierung von Arbeitsabläufen etc. Eine Maßnahmen in diesem Handlungsfeld, die schnell und einfach umgesetzt werden kann, ist ein Budget für einen Stehschreibtisch oder ein ergonomischer Bürostuhl – auch im Home-Office.
Erfolgreiche Einführung gesundheitsfördernder Maßnahmen in fünf Schritten
Die Einführung jeder neuen gesundheitsfördernden Maßnahme sollte in den folgenden fünf Schritten erfolgen, um erfolgreich zu sein.
1. Ziele festlegen
Was soll mit (neuen) Maßnahmen erreicht werden? Welchen Herausforderungen soll entgegengewirkt werden? Welche Ziel-KPIs sollen erreicht werden?
Nur mit einer aktiven Beteiligung der Mitarbeitenden können die Maßnahmen als Erfolg gewertet werden. Vor der Einführung der Maßnahmen sollte also bereits festgelegt sein, wie hoch das realistische Ziel für die Mitarbeiterbeteiligung ist. Der Prozentsatz der teilnehmenden Mitarbeitenden ist abhängig von den angebotenen Maßnahmen und der Höhe der Subvention. Um eine realistische Zielsetzung auszuarbeiten, bietet es sich an, eine:n Expert: in mit ins Boot zu holen.
2. Analyse des Ist-Zustands
Welche Maßnahmen werden bereits angeboten und wie kann dieses Angebot verbessert beziehungsweise an die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst werden?
Bestehende Maßnahmen sollten regelmäßig evaluiert und wenn nötig erweitert werden. Gerade in Zeiten des Wandels ist dies wichtig, um alle Mitarbeitenden dauerhaft “abzuholen”. Stell dir zum Beispiel die Frage, ob aktuelle Maßnahmen hybrid sind – also, ob angebotene Leistungen das Interesse der Arbeitnehmer im Büro und im Home-Office ansprechen.
3. Maßnahmen auswählen
Welche Maßnahmen passen zu den festgelegten Zielen, den Wünschen der Mitarbeitenden und zu meiner Unternehmenskultur?
Bei der Einführung neuer Maßnahmen muss sichergestellt werden, dass alle Arbeitnehmer Zugang zu den Leistungen haben. Sprich, es sollte ein flächendeckender Zugang unabhängig von Betriebszugehörigkeit, Seniorität, Unternehmensstandort oder Home-Office-Verhalten gewährleistet sein.
4. Maßnahmen umsetzen
Welche Kooperationspartner können bei der erfolgreichen Umsetzung neuer Leistungen unterstützen und mehr Interesse wecken? Über welche Kanäle sollte kommuniziert werden, um alle Mitarbeitenden zu erreichen?
Neue Gesundheitsmaßnahmen sollten immer über verschiedene Kanäle kommuniziert und in die Arbeitsabläufe der Arbeitnehmer integriert werden. Beispielsweise kann es professionelle Gesundheitstage, einen regelmäßigen internen Newsletter oder die Vorstellung in Teammeetings geben. So kann sichergestellt werden, dass die neuen Leistungen jeden Mitarbeitenden erreichen.
5. Evaluation & Feedback
Mit welchen Methoden beziehungsweise über welche Tools können Mitarbeitende die Maßnahmen bewerten? Welche Ziel-KPIs habe ich mir gesetzt und inwieweit konnten diese Ziele erreicht werden?
Bitte deine Mitarbeitenden regelmäßig Feedback zu geben. Am einfachsten funktioniert das in Online-Umfragen. Aber auch detaillierte Einzelgespräche können gut für eine tiefgreifende Bewertung und Analyse der bestehenden beziehungsweise gewünschten Leistungen der Betrieblichen Gesundheitsförderung sein.
Für welche Maßnahmen du dich am Ende auch entscheidest – am wichtigsten ist, dass man mit der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) beginnt und als Arbeitgeber deutlich das Interesse an der Gesundheit der Mitarbeitenden zeigt. Denn die Förderung der Mitarbeitergesundheit ist aus vielerlei Gründen heutzutage äußerst wichtig. Nach der Einführung der ersten gesundheitsfördernden Maßnahmen wird oft schnell klar, in welchen Bereichen es noch weiteren Bedarf gibt. So entwickelt sich die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) stets weiter und trägt langfristig zu einer erheblichen Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit im Betrieb bei.