Die Zukunft der Arbeit – New Work 2.0 | Interview Alice Greschkow

by Cristina Krenzer
Wenn alles digital wird - 5 Tipps für das plötzliche Homeoffice image

Der Ausbruch der Pandemie hat die Arbeitswelt für viele verändert. Nach einer Umfrage von statista bieten rund 60 Prozent der Unternehmen ihren Mitarbeitenden das Arbeiten von zu Hause an. Das New Normal ist mittlerweile für viele einen Kombination aus hybrider Arbeitswelt und Remote First. Doch in der Zeit nach der Pandemie wird wieder Normalität in unseren Alltag einkehren. Wie wird sich dann die Arbeitswelt bzw. der Arbeitsmarkt verändert haben? 

Bedeutet eine Zeitrechnung nach Corona etwa die Rolle rückwärts zu starren Büroöffnungszeiten? Wir haben uns gefragt, in wie fern man die Krise als Chance ansehen kann, die Arbeitswelt neu zu bewerten – und haben uns deshalb mit der LinkedIn Top Voice 2020-Gewinnerin und New Work-Expertin Alice Greschkow über das neue Thema New Work 2.0 unterhalten.

Mit ihren wöchentlichen Artikeln über die Transformation der Arbeitswelt deckt sie vom “big picture” über die Realität in Betrieben bis hin zu persönlichen Fragen nach Leistungsdruck sowie Weiterbildung  ein ziemlich großes Themenspektrum ab. Damit hat sie bei vielen LinkedIn-Nutzenden einen Nerv getroffen. Basierend auf ihrer fundierten Meinung zu Studien, Büchern und Beobachtungen diesbezüglich, gibt sie uns einen Ausblick auf den Arbeitsmarkt der Zukunft.

Alice Greschkow: LinkedIn Top Voice 2020

Alice, was hat sich in deinen Augen am meisten in der Arbeitswelt verändert?

Digitalisierung wurde vielerorts vom abstrakten Schlagwort zum praktischen Alltag. Millionen von Menschen haben das erste Mal in ihrem Leben im Homeoffice mit neuen Kommunikations- und Projekttools gearbeitet. Das hat das Bewusstsein für neue Arbeits- und Lebensentwürfe geschärft, allerdings auch für die Probleme, die damit einhergehen. 

Worauf muss man achten, um ein produktives Arbeitsumfeld zu schaffen, das den veränderten Bedürfnissen der Mitarbeitenden gerecht werden?

Mitarbeitende brauchen,

1.) ….eine gute Infrastruktur, das heißt sie müssen mit der notwendigen Soft- wie Hardware ausgestattet sein, um Zugriff zu Arbeitsmaterialien und Kommunikationswegen zu haben. 

2.) …. klare Regeln für das neue Arbeiten. Wir können typische Organisationsmuster des Arbeitens und Kommunizierens nicht einfach auf das Digitale übertragen. Agile Methoden und klare Regeln bei der Digitalikette können Orientierung bieten. 

3.) …. Unternehmen die digitale Rituale etablieren, die einen persönlichen Austausch per Telefon oder Videokonferenz innerhalb der Teams, als auch zu Vorgesetzten gewährleisten. Wenn sich Menschen nämlich unsichtbar und orientierungslos fühlen, schwinden Engagement und Bindung an die Arbeit. 

Wie geht es weiter nachdem die Krise ausgestanden ist? Kehren wir zu Arbeitsbedingungen von vor der Krise zurück oder bleibt New Work 2.0?

Viele Menschen haben gesehen, dass der persönliche, legere Austausch nicht so leicht in die digitale Welt übertragen werden kann – der Umgang fehlt. Deswegen wird es teilweise eine Rückkehr zu Meetings und persönlichen Treffen geben, jedoch mit anderem Blickwinkel. Arbeitsplätze werden bewusster als Orte des Austauschs, der Diskussion und Kollaboration wahrgenommen. 

Jedoch glaube ich, dass manche Dinge sich nun etabliert haben – beispielsweise der geringere Bedarf an Geschäftsreisen oder die Option auf Homeoffice.

Alice Greschkow

Wir haben nämlich gelernt, dass vieles auch aus der Distanz funktionieren kann. Außerdem ist es wertvoll, dass Berührungsängste in puncto Digitalisierung weggefallen sind. Darauf kann man auch in Zukunft aufbauen.

Vor welche Herausforderungen wird das die Arbeitswelt stellen?

Wir stehen gerade vor einem Lernprozess und dabei sind viele Fragen offen: Wie gelingt der Wissenstransfer innerhalb einer Organisation mit wenig persönlichem Kontakt? Wie schafft man es eine starke Unternehmenskultur zu entwickeln, bei denen Teams positiv und motiviert bleiben, selbst wenn sie sich nur selten sehen? Und vor allem – wie gehen wir mit Menschen um, die unter mentalen Belastungen leiden, weil sie zu Hause mehr Druck verspüren ständig erreichbar sein zu müssen oder sich außen vorgelassen fühlen? All diese Punkte haben einen Einfluss auf Wohlbefinden, Kreativität Innovationskraft und Produktivität und sollten von Organisationen mit der entsprechenden Priorität behandelt werden.

Welche Chancen und Perspektiven bieten diese Veränderungen im Rahmen von New Work 2.0? 

Ich blicke den Veränderungen des Arbeitslebens grundsätzlich positiv entgegen, denn Studien zeigen, dass sich die meisten Menschen mit hybriden Arbeitsmodellen sehr wohl fühlen und dadurch Zeit und Ressourcen, z.B. fürs Pendeln gespart werden können. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in den Vordergrund gerückt. 

Liebe Alice, wir danken dir für dieses Gespräch!


Depressionen und Bewegungsmangel: Auswirkungen der Pandemie 

Doch die Pandemie hat nicht nur Auswirkungen auf die Arbeitswelt, auch die Gesundheit der Arbeitnehmer*innnen leidet. Urban Sports Club hat zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa 1.000 Angestellte befragt, wie es  ihnen geht und was sie sich von ihrem Arbeitgebenden wünschen würden.

Alle Ergebnisse rund um die repräsentative Umfrage zu New Work 2.0 finden Sie hier.


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